Die Schwestern vom Heiligen Namen Jesu aus Fanjeaux sind Schuldominikanerinnen aktiven Lebens.
Ihr allgemeines Ziel ist die Ehre Gottes, die vollkommene Liebe im Ordensstand durch das Leben der Gelübde und der Konstitutionen.
Ihr besonderes Ziel, das damit ganz eng zusammenhängt, ist es, als Ordensfrauen junge Mädchen ohne Rücksicht auf deren soziale Herkunft im Geiste des Evangeliums und in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Kirche zu unterrichten und zu erziehen (Artikel 1 der Konstitutionen).
Sie gehören zum Dritten Orden des heiligen Dominikus, haben somit eigene Strukturen ihres religiösen Lebens, eigene Organisationsformen ihrer Häuser, der Askese und der Formen des Apostolats, die sich von denen des Ordens unterscheiden.
Der Geist der Schwestern soll jedoch der Geist des Ordens sein: die Liebe zu den Seelen soll so groß sein, dass sie eine wachsende und immer tiefere Betrachtung und einen ausgeprägten Sinn für die Bedeutung und die Unverkürztheit der Lehre erforderlich macht.
Es ist nämlich dringend notwendig, den Seelen die Gnade der Wahrheit zu bringen (Artikel 1).
„Um die Kinder mit der Liebe zu umsorgen, die Jesus verlangt, der in ihnen gegenwärtig ist, und um sie auf ihre Aufgabe als christliche Frauen vorzubereiten, ist es für die Schwestern unabdingbar, sie mit dem Blick des Glaubens und der Kontemplation anzusehen. Was ihr einem meiner Kleinsten getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Artikel 228)
„Das Ziel der Schwestern ist nicht, Frauen heranzubilden, die in der Welt glänzen oder Erfolg haben, sondern Frauen, die fähig sind, trotz aller Widerstände in ihrem Umfeld ein Sauerteig des Evangeliums zu sein“. (Artikel 229)
Die wahre Kultur, jene Kultur, welche die Schwestern fördern sollen, ist keine Überfrachtung mit gelehrten Kenntnissen und kein verfeinerter und unfruchtbarer Genuss; sie ist auch keine glänzende Fassade.
Sie ist vielmehr eine lebensnotwendige und tiefgreifende Anpassung des Geistes an die uneigennützigen Tugenden der Wahrheit, der Schönheit und der Moral. Sie vermittelt feste und beständige Maßstäbe aus der Lehre heraus, und so ermöglicht sie ein objektives und befreiendes Urteil über die grundlegenden Realitäten des Lebens, sie bringt Klarheit und Ordnung in das Denken.
Diese Kultur, welche die Schwestern ihren Mädchen vermitteln, trennt sie weder von der Zeit, in der sie leben, noch von ihrem Umfeld. Vielmehr gibt sie ihnen jene Mittel, die zugleich für das Bestehen gegen die Verlockungen der Welt wappnen und ihnen helfen, als Frauen an dem von der göttlichen Vorsehung für sie vorgesehenen Platz am Aufbau einer christlichen Ordnung mitzuwirken (Artikel 263)
Das schulische Leben umfasst die Gesamtheit der Beziehungen zwischen den Lehrerinnen und den Kindern und der Kinder untereinander. Dazu gehört natürlich auch unbedingt die Disziplin.
Vor allem soll aber ein Klima der Aufrichtigkeit, des Vertrauens und der Offenheit, der freudigen Begeisterung das schulische Leben kennzeichnen, und zwar durch einen Geist einfacher, froher Hilfsbereitschaft ohne Ansehen der jeweiligen Person, durch das Bemühen, sich praktisch für alle einzusetzen, die – egal an welchem Platz – im Haus arbeiten. Bei alledem wird vom Kind erwartet, dass es aktiv und immer bewusster an seiner Erziehung mitwirkt (Artikel 272).
Heute ein kleines Mädchen, morgen eine starke Frau…das ist der Nährboden für Ordensberufungen und christliche Familien.