(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

Das Kreuz der Bedürftigen und Landstreicher, das sanfte Kreuz der alten ländlichen Wege, das einladende Kreuz der Elenden, der Gekrümmten, der blutenden Füße, der weinenden Herzen, derer, die von den Schlangen der Wüste gebissen wurden und die von ihren Wunden geheilt werden, wenn sie es anschauen, das Kreuz des Elends und der Herrlichkeit!
Léon (1846-1917) und Jeanne Bloy (1859-1928)
Pilger des Absoluten
„Die Szene spielt sich in den Räumen der Kriminalpolizei ab. Ein Arbeiter, der wegen Diebstahls verurteilt werden soll, verteidigt sich nach Kräften, wird aber vom Justizapparat eingeschüchtert und stammelt, als der Gerichtsdiener eingreift: – Hier ist eine Frau, Herr Präsident, die darauf besteht, Sie zu sprechen. – Was will sie? – Sie sagt, sie wisse etwas. Eine einfache Frau wird hereingeführt. Sie ist ganz blass, sie weint, man hört sie kaum. Warum ist sie so aufgewühlt? Man entreißt ihr Namen und Beruf, und was hat sie nun zu sagen? – Ich habe zu sagen, dass er unschuldig ist (sie zeigt auf den Angeklagten). – Woher wissen Sie das? – Es war ein anderer, der gestohlen hat. – Ein anderer? Welcher andere? Kennen Sie ihn? – Ich kann den Namen nicht sagen. – Aber Sie müssen, sonst glaubt man Ihnen nicht. Sie unterdrückt ihre Tränen und flüstert: „Er hat mir alles gestanden. Es ist mein Sohn. Diese „arme und alte“ Frau empfand Mutterliebe wie eine Blanche von Kastilien, Königin von Frankreich, die ihren Sohn lieber tot als schuldig gesehen hätte. So sind die guten, aufopferungsvollen Frauen, die das Herz Frankreichs sind.“
Henry Bordeaux (1870-1963)
Anwalt und Schriftsteller
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