(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
Die Hoffnung treibt den Menschen auf einen harten, aber einmaligen Weg, um das einzige Gut zu erreichen, das wir uns mit aller Kraft unseres Herzens wünschen. Ein Christ ist ein Mensch, der sich auf dem Weg macht.
Pater Bruckberger (1907-1998)
Dominikaner
„Meine Großmutter aus der Auvergne war verwitwet. Ich wurde nie müde, diesem kleinen Stück Frau beim Leben zuzusehen. Dank ihrer lebhaften, unermüdlichen Art, lernte ich die unermüdliche Geduld der Armen verstehen. Aktiv und unermüdlich war sie es, die, ohne den Anschein zu erwecken, die ganze Last einer vom Unglück betroffenen Familie trug, ohne sich zu beugen. Unter der Petroleumlampe, über ihr Haushaltsheft gebeugt, trug sie jeden Tag alle Ausgaben des Tages auf den Cent genau ein. Ihr Heft war mit Rechtschreibfehlern übersät, aber es gab nicht einen einzigen Rechenfehler. Ich beobachtete sie, wie sie ihre Zahlen aneinanderreihte und addierte, die Zungenspitze zwischen den Lippen, wie ein kleines Mädchen, ihre alte, kleine, faltige Hand auf dem Heft und im schmalen Lichtkreis des Lampenschirms ihr sanftes, konzentriertes Gesicht, das kaum von der Spiegelung auf der weißen Seite erhellt wurde. Ich sah sie an, sie war so zierlich, wirkte zerbrechlich, aber unerschütterlich, und ich fühlte mich beruhigt, fast in Sicherheit.“
Pater Bruckberger (1907-1998)
Dominikaner
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