(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
Nicht morgen oder übermorgen tritt man ein in das Paradies, schon heute tritt man ein, wenn man arm ist und gekreuzigt.
Léon Bloy (1846-1917)
Schriftsteller, Essayist
„Unsere Besuche bei den Bloys wurden häufiger. Wir schätzten sie jeden Tag mehr, und nirgends kam uns Gastfreundschaft jemals so anmutig vor, wie in ihrem elenden kleinen Haus mit der Nummer 40 in der Chevalier-de-la-Barre-Straße, in Montmartre. Es wurden dort die einfachsten Dinge gegessen, wohingegen der Wein aus Prinzip nie fehlte. Es gab weder Tischtuch noch Servietten, nur eine kleine Anzahl an Tellern, aber die Einladung an ihrer Mahlzeit teilzunehmen erfolgte immer mit einer selbstverständlichen Liebenswürdigkeit und trotz der Befürchtung ihrer Bedürftigkeit zur Last zu fallen, war es unmöglich abzulehnen. Léon Bloys Jacke war sorgfältig bis obenhin zugeknöpft; damals ragte bei ihm zumeist kein Hemdkragen heraus, man konnte daraus schließen, dass kein Hemd darunter war. Die wenigen Speisen, die auf dem Tisch erschienen, waren von Madame Bloy mit einer würdevollen Güte serviert worden. Diese Frau, die Léon Bloy geheiratet hatte, eben weil er arm war, besaß all die charakterliche Größe, die für eine solche Berufung nötig war.“
Jacques (1882-1973) und Raïssa (1883-1960) Maritain
Philosoph (Jacques) Schriftsteller und Dichter (Raïssa)
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