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Ich fasste den Entschluss zu beten

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser V, 8)

Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

“Bis zum Ende der Zeit wird die Kirche eine junge Braut bleiben und so nennt sie wirklich der Heilige Johannes. Bis zum Ende der Zeit kämpft die Kirche gegen den Tod und erlangt den im Voraus versicherten Sieg. Sie gebärt Auferstandene. So schreitet sie unendlich, solange es die Zeit gibt, bis zur Vervollkommnung ihrer Jugend. Und in ihr ist das Gesetz des ewigen Lebens in uns.”

Madeleine DELBRÊL (1904-1964)
Essayistin, katholische Mystikerin und Sozialarbeiterin

“Meine Kameraden fühlten sich sehr wohl in meiner Wirklichkeit; aber sie brachten mit sich etwas, das ich „ihre Wirklichkeit“ wohl nennen musste, und was für eine Wirklichkeit! Sie sprachen über alles, aber auch über Gott, der in ihren Augen so unentbehrlich war wie die Luft. Sie fühlten sich wohl mit allen, aber mit einer Unverschämtheit, die sie sogar dazu brachte, sich dafür zu entschuldigen. In allen Unterhaltungen, Projekten, Erinnerungen mischten sie Worte, „Ideen“, Stellungnahmen von Jesus Christus. Sie hätten Jesus einen Stuhl anbieten können, er hätte nicht lebendiger sein können. Ja, sie arbeiteten, sie hatten Spaßen und Sorgen wie alle, das alles war vollkommen Teil ihrer Leben; aber sie waren genauso daran interessiert an das, was die große Veränderung ihrer Lebensumstände schien und die Vereinigung mit diesem Gott, den zu sehen sie sich im Voraus so sehr freuten. Nachdem ich sie monatelang oft getroffen hatte, konnte ich ehrlicherweise nur aufhören, nicht ihren Gott, sondern Gott als absurdes Wesen zu betrachten. Und da veränderte sich meine Frage; und, um meinem Antiidealismus treu zu bleiben, ebenso das, was ich für eine nebensächliche Haltung in meinem Leben hielt. Wenn ich ehrlich sein wollte, da Gott nicht mehr absolut unmöglich sein konnte, durfte Er nicht mehr als sicher unwirklich betrachtet werden. Ich wählte das, was mein Perspektivenwechsel am besten entsprach: ich fasste den Entschluss zu beten.”

Madeleine DELBRÊL (1904-1964)
Essayistin, katholische Mystikerin und Sozialarbeiterin


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