(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
„Wir spielen ein unendliches Spiel, insofern es um einen unendlichen Einsatz geht.“
Henri Massis (1886-1970)
Literaturkritiker, Politikessayist und Literaturhistoriker
„Ein Mann des gesellschaftlichen Lebens, gewiss, aber noch mehr ein Mann der Vertrautheit, ein blendender Plauderer, der seine Worte wie Diamanten schleift, ebenso neugierig auf die Details der Dinge wie aufmerksam auf ihre Substanz, offen für alles, was jung an Alter oder Herz ist, selber jung trotz der Jahre und Prüfungen, mit der Spontaneität und den Einfällen eines Studenten, der in seine Feuer gerade genug Asche mischt, um die Illusion zu ersticken, ohne die Begeisterung zu schmälern. Alles an ihm schreit nach einem direkten und lebendigen Austausch. Man muss ihn gehört, und mit einem Arbeiter oder Bauern gesprochen haben, und die Meditationen der Intelligenz mit der elementaren Weisheit der Demütigen konfrontieren… (…) Aber es ist in der Freundschaft – mit all dem, was sie an Inbrunst, Transparenz und männlicher Hingabe mit sich bringt -, dass das Leben seiner Seele und seines Geistes erblüht. (…) Dass ihn der erbitterte Kampf um Ideen von einigen Mitstreitern trennte, die auf die andere Seite wechselten, war zweifellos die härteste Prüfung, die das Schicksal diesem Mann auferlegte, für den die Treue zu Ideen die Treue des Herzens beherrschte, ohne sie abzuschaffen. Doch die innere Wunde, die diese Brüche in ihm hinterließen, zeugt davon, dass er sich nie wirklich von denen trennte, die ihn verlassen oder verleugnet hatten. Unter dem zu leiden, was man verloren hat, bedeutet, es noch zu besitzen. Ich habe das Wort Treue ausgesprochen: Es ist vielleicht das Wort, das am besten zu dieser langatmig leidenschaftlichen Natur passt. Treue zu Ideen und Treue zu den Menschen, die sie verkörpern: Massis hat dieses seltene und gefürchtete Privileg teuer bezahlt. Als Zeuge des Ewigen hat Massis nie aufgehört, gegen die Strömung der kurzlebigen Götzenanbeter zu kämpfen. In diesem Sinne müssen wir in Massis einen jener Auserwählten des Geistes ehren, die, um mit Shakespeares Worten zu sprechen, „geboren wurden, um die Dinge an ihren Platz zu rücken.“
Gustave Thibon (1903-2001)
Philosoph
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