(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
“Ich stelle über alles den Mut, der die Soldaten, die Helden, die Martyrer… und die Lehrer ausmacht!”
Michel de SAINT-PIERRE (1916-1987)
Schriftsteller, Journalist
“Eines Tages würde ich gerne eine Ode an den Mut hören, diesen langsamen und leisen Marsch – gewiss stolpernd, unsicher und miserabel – der Menschheit, die leidet aber nicht aufgibt. Es ist meine Mutter, die mir den Mut beigebracht hat. Ich war sieben oder acht Jahre alt. Wir lebten in Bordeaux, in einem dunklen und reichen Viertel in der Nähe der Docks der Garonne. Die Winterabende daheim waren lang und spärlich beleuchtet. Ich langweilte mich schweigend und stand neben dem Sessel, wo meine Mutter saß. Sie nähte Stich für Stich… Ich beobachte ihre Hand, die sich schnell, geschickt und präzise bewegte. Nach langen Minuten wandte sie ihren grün leuchtenden Blick zu mir und sagte mit einem Lächeln: “Du weißt, Hélie, die Arbeit und der Mut, es ist so wie ich es hier tue: Stich für Stich, Schritt für Schritt.” Diese lange Lehre war vom Nutzen während meiner schlimmsten Prüfungen. Ich dachte an meine Mutter vor ihrem Handwerk, mit ihrem Nadel, Stich für Stich, im blassen Winterlicht. Dann ging ich vorwärts und fühlte in meinem Herzen die Anwesenheit einer Person, die wacht und uns aufrecht hält.”
Hélie de SAINT-MARC (1922-2013)
Offizier
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