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Das athenische Genie

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser V, 8)

Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

„Ich bleibe außer Reichweite der Angriffe: in mir lebt die Kraft der Wahrheit.“

Sophokles (495-406 v. Chr.)
Einer der drei großen Dichter der griechischen Tragödie, mit Aischylos und Euripides

„Man sagt, Sophokles sei das athenische Genie des 5. Jahrhunderts vor unserer Zeit in seiner vollkommensten Harmonie, dieses Jahrhunderts, das er fast ganz füllt (495-406). Er nahm an die Schlacht von Salamis teil und er starb im recht hohen Alter. Sein Werk trifft nicht immer unser Geschmack. Aber plötzlich, mitten in Reden die er liebt, kommt die Zärtlichkeit von Elektra für ihren Bruder, den sie tot glaubt, oder das Dilemma von Antigone zum Vorschein. Es ist Sophokles, der aus Ödipus das Mythos des mit dem Schicksal ringenden Menschen gemacht hat. Den Herzen der Menge so nah heute wie vor zweitausend Jahren, kennt Sophokles kein Vergleich in den Momenten, wo er das Drama verlässt, um das Schicksal zu betrachten und den Menschen in einer Weise zu beschreiben, wo das Individuum keinen Anteil mehr zu haben scheint, verloren in einem Art vor Sonnenstrahl. Die Bewegung der Strophen hat dann eine bewundernswerte Weite und Sophokles erste Eigenschaft, mit seinen Schwingungen, seinen musikalischen Wiederholungen, gleicht dem Atem. Außerdem, obwohl die Chöre nur eine allgemeine Moral ausdrücken sollen, glauben wir manchmal eine persönlichere Note zu erkennen. Und immer neben der Würde oder der Zärtlichkeit kommt plötzlich diese wunderbare und rauhe griechische Vertrautheit, die in den Monologen des Wächters in der Tragödie von Antigone oder in dem unvergleichlichen Chor von Ajax so natürlich rüberkommt, wo man die „zweite Klasse“ von Salamis – und dieses Genie von Tod, Schlaf und gesungener Verzweiflung – zu hören glaubt…“

Autor des 20. Jahrhunderts
Schriftsteller


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