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Der Vater

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser V, 8)

Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

„Dieses Kind, mein Sohn, möge, so wie ich, sich unter allen Trojanern heben, es möge so viel Kraft als ich haben. Man möge eines Tages sagen: „Der Sohn ist viel besser als sein Vater!… und seine Mutter möge sich von Herzen freuen!“

Homer (Ende des 8. Jh. v. Chr.)
Aöde, in der Antike auch einfach „der Dichter“ genannt

„Am Anfang der Dichtung unserer Kultur steht Homer. Seit dreitausend Jahren trinken alle Dichters Europas aus dieser unerschöpflichen Quelle, und selbst die am weitesten von der Klassik entfernten Werke, wie die von James Joyce, verbergen sich noch unter seinem Namen. Die Antike nannte ihn den Vater. Es ist bekannt, dass keine Einzelheiten aus seinem Leben bekannt sind, nicht einmal genau die Zeit, in der er seine Gedichte verfasste. (…) Die Ilias ist die älteste. Nichts sagt uns, dass sie von dem Mann verfasst wurde, der die Odyssee schrieb und laut der Legende blind war. Es gibt auch keine Hinweise auf das Gegenteil. Sie muss aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. stammen und ist für die Moderne ein Werk ohne Gleichen. Von schrecklicher Eintönigkeit in seinen ständigen und langatmigen Kämpfen zwischen trojanischen und griechischen Kriegern um Troja. Doch dieses Werk wird immer wieder gerettet durch seine einzigartige Sprache, die wilde Pracht der weitläufigen Vergleiche, die in jedem Augenblick aufblitzen, den Hauch natürlicher Atmosphäre, der sich plötzlich zwischen diese Schlachten und Konfabulationen von Gottheiten einschleicht. Aber da ist Hektor, der rührendste aller Helden der Ilias, die unsterblichen Szenen mit Andromache, das beispiellose Flehen des Priamos. Es gibt keinen Gesang, in dem durch die epische Monotonie, die von nun an für zwanzig Jahrhunderte der griechischen und byzantinischen Literatur die Form und bis hin zur Sprache jedes Epos festlegen wird, es gibt keinen Gesang, in dem kein herrlicher Einfall aufblitzt. Die gesamte griechische Dichtung hat hier ihren Ursprung. Ja, wirklich, der Mann, den man einfach den Dichter nannte, so wie man sein Buch die Dichtung nannte, bleibt der Vater.“

Autor des 20. Jh.
Schriftsteller


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