(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
„Gewiss, ich bin noch jung, doch in edlen Seelen wartet die Tapferkeit nicht auf die Zahl der Jahre.“
Corneille (1606-1684)
Dramaturg
„Wenn er findet, dass die Stimmung in Rouen trotz seiner Brüder und seiner Frau ein wenig belastend wird, nimmt Pierre Corneille die Kutsche und fährt nach Paris. Dort braucht er nur drei oder vier Tage. Er findet seinen geliebten Place Royale, seine schönen Reiter, die literarischen Diskussionen und seine triumphierende Jugend wieder. Obwohl im Ruhestand ist er ein berühmter Mann, der größte Schriftsteller seiner Zeit. All das beinhaltet eine gewisse Schwermütigkeit. Es gibt kein Verhältnis zwischen den normalen Raten, die der Ruhm zahlt, zwischen seinen festen Renten und dem Kleingeld, mit dem er beginnt, die jungen Leute zu bezahlen. Es ist schön, vierunddreißig Jahre alt zu sein, allen bekannt zu sein, in alle Sprachen übersetzt zu werden und vielleicht sogar das zu sein, was man in der Provinz als reich bezeichnet. Aber es ist wunderbar, dreiundzwanzig Jahre alt zu sein, von einem Schauspieler auf Tournee entdeckt zu werden, durch die Straßen von Paris zu streifen, zum ersten Mal unbeholfen und stolz einen unbekannten Salon zu betreten und den Genuss des Lebens zu entdecken. Das Beste am Erfolg ist nicht das Ankommen, sondern das Weggehen. … Inmitten dieser künstlichen [Salon-]Gesellschaft, die aber bezaubernd ist und der es weder an Jugend noch an Anmut mangelt, bringt Corneille die Stille, die ungewöhnliche Präsenz der Größe. (…) Zunächst hielt man ihn für „einen Händler aus Rouen“. Aber man erkannte in ihm schnell den Vater der galantesten Tragödie des Jahrhunderts. Ihm gefällt es naiverweise an diesem seltsamen Ort, denn er findet dort eine bezaubernde Aristokratie, den zur Schau gestellten Geschmack für seine eigenen Verse, die Bewunderung und dann auch noch einen ganzen Wirbel von Rufen, Spielen und Gelächter, die seine Jugend auf eine etwas mechanische Art und Weise verlängern, aber so, wie nur Paris es zu vollbringen vermag.“
Autor des 20. Jh.
Schriftsteller
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