(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
Ach, wie groß ist das Kreuz und wie riesig und schwer! Wie hart! Wie steif! Wie schwer die Last des unnützen Sünders! Wie mühsam, es Schritt für Schritt zu tragen, bis man daran stirbt! Sind Sie es, der das ganz allein tragen wird, Herr Jesus? Mache auch mich geduldig mit dem Holz, das ich tragen soll. Denn wir müssen das Kreuz tragen, bevor das Kreuz uns trägt.
Paul Claudel (1868-1955)
Schriftsteller
„Durch das vorhanglose Fenster sehe ich seit langem einen kleinen Stern, der mir entgegenleuchtet. Ich schlafe nicht. Aber zwischen Karsamstag und Ostern ist die Nacht nicht zum Schlafen da! Die Berge und die Wälder, sie umgeben mich in einer leuchtenden Ausstrahlung. Schritt für Schritt erhebt der Vollmond sein frommes Gesicht, er hängt es auf. Der bewegungslose Vollmond strahlt inmitten der Ewigkeit. Glückliche Nacht, die ganz allein die Stunde kennt, in der Jesus auferstanden ist! Nichts kann diesem Sieger widerstehen: bei geschlossenen Türen geht Er auf die andere Seite der Mauer. So geht Er durch die Zeit, ohne dass Er ihren Takt bricht. Wir wissen nur dann, dass etwas geschieht, wenn es bereits geschehen ist. Plötzlich erfahren wir, dass der Herr auferstanden ist! Das Schweigen aller Jahrhunderte vor mir hätte nicht fortgesetzt werden können! Es gibt keinen Weg, dass die befragte Erde noch länger sagen kann: sie ist verstummt! Im Aufruhr beginnen die Sterne sich gegenseitig zu erzählen, was sie gesehen haben! Die Erde bricht ihr Schweigen, plötzlich fängt sie an zu erzählen, was sie weiß! Die Sonne ist noch nicht aufgegangen: es gibt noch eine Stunde dieser unermesslichen Einsamkeit! Es gibt zur Bewachung des Grabes nur diese Millionen von Sternen, wachsam vom Pol bis in den Süden! Und plötzlich, im Mondlicht, die Glocken in einer riesigen Traube im Glockenturm; die Glocken mitten in der Nacht wie von selbst, die Glocken beginnen zu läuten!“
Paul Claudel (1868-1955)
Schriftsteller
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