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Noch zwei Strichmännlein, dann ist Papa wieder da

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser V, 8)

Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

Mama war immer bei uns. Sie fuhr nicht in Länder mit fremd klingenden Namen, um Vorträge zu halten. Auf die Rückkehr meines Vaters warteten wir, indem wir die Nächte zählten. Für die weiten Reisen hatte Mama eine andere Methode erfunden. Auf einem Blatt Papier, das über dem Bett hing, hatte sie Kreise gemalt. Um den ersten Kreis zeichneten wir jeden Abend einen Strich. Am fünften Tag war daraus ein Strichmännlein geworden. Papa kam zurück, als es davon ein, zwei oder drei gab. In der Schule erklärten wir unseren verblüfften Schulfreunden: „Noch zwei Strichmännlein, dann ist Papa wieder da.“

Jérôme (1926-1994) und Birthe Lejeune (1928-2020)
(in: Das Leben ist ein Geschenk, von ihrer Tochter Clara Lejeune)

Professor in Genetik, Mitglied des Instituts und der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften, Kennedy-Preis für die Entdeckung der Trisomie 21

„Gesang und Lyrik: Alles begann im Herbst 1949 in der Bibliothek von Sainte-Geneviève mit einem Stift. Die ideale Frau, wie sie sich Jérôme in seiner Jugend ersehnt hätte zu heiraten, war blond, schlank und hieß Dominique. Bezaubert hat ihn jedoch eine andere Frau, etwa Anfang 20, die er entdeckt, als er den Gegenstand der ausländischen Studentin ihm gegenüber reicht: „klein, zierlich, mit langen Haaren, die tiefrabenschwarz schimmerten, und einem langen Pony, der die ungewöhnliche Hübschheit ihres Gesichtes unterstreicht“. Immerhin fand er 25 Jahre später keine anderen Worte, um seiner Tochter von diesem ersten Treffen zu erzählen, als: „Ich weiß nicht, warum die Knie zittern und der Halts trocken ist, wenn man verliebt ist, aber gewiss ist das, was wir, deine Mutter und ich empfunden haben, Liebe auf den ersten Blick.“ Birthe ist der Name dieser Studentin mit den verträumten Augen, der großen Intelligenz und dem sehr festen Willen. Birthe ist Dänin und Protestantin. Jérôme stößt bei seiner Familie, insbesondere bei seiner Mutter, auf Zurückhaltung. Aber wenn Jérôme bereit ist, Birthe in ihr Heimatland zur Hochzeitszeremonie und dann jeden Sommer nach Kerteminde in den Familienurlaub zu folgen, wenn er bereitwillig akzeptiert, von Fleischbällchen in brauner Soße, Muscheln und sehr schwarzem Kaffee nach dänischer Art zu leben, dann verpflichtet sich Birthe, ihm in die katholische Kirche zu folgen. Jérôme schrieb ihr Anfang des Jahres 1952: „Du musst die katholische Religion lieben, mein Schatz; tue es zuerst aus Liebe zu mir, und du wirst später sehen, dass es dieselbe Religion sein wird, die uns helfen wird, einander besser zu lieben.“

Jérôme (1926-1994) und Birthe Lejeune (1928-2020)
(in: Das Leben ist ein Geschenk, von ihrer Tochter Clara Lejeune)

Professor in Genetik, Mitglied des Instituts und der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften, Kennedy-Preis für die Entdeckung der Trisomie 21


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